30.07.2016 - 20.08.2016
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nuestro barrio
eine Kollaboration von Somosmexas, Feral, not your soap und neurotitan
Eröffnung am 30.07.2016 um 19.00 Uhr
zum Programm geht´s hier
Das Projekt Nuestro Barrio bringt Künstler_innengruppen der freien Szene Berlins und Mexico Stadt zusammen um einen langfristigen Austausch zwischen den Akteuren beider Partnerstädte aufzubauen. Aus Mexico werden SOMOSMEXAS und FERAL für eine Künstlerresidenz nach Berlin reisen und im Anschluss das Berliner Kollektiv NOT YOUR SOAP nach Mexiko Stadt.
Der Austausch involviert Ausstellungen, Workshops, Diskussionen, Vorträge und gemeinsam entwickelte Kunstaktionen, die sich thematisch mit einer sozialgerechten Stadtentwicklung beschäftigen und künstlerische Antworten auf die (räumliche) Verdrängung unabhängiger Kultur- und Kunstprojekte suchen.
In Berlin und Mexiko-Stadt spielt die freie Szene eine entscheidende Rolle für die Entwicklung zeitgenössischer Kunst. Oft bieten sich vor allem über die Impulse der freien Szene Möglichkeiten künstlerischen Ausdruck zu entwickeln, auszuprobieren und dabei gleichzeitig dem wirtschaftlichen Druck standzuhalten. Zwischen beiden Hauptstädten gibt es eine etablierte Städtepartnerschaft, die jedoch wenige Berührungspunkte mit der freien Szene schafft.
o.T., (c) Mariana Magdaleno
Die teilnehmenden Künstler_innen und Kulturschaffenden des Austauschprojektes sind in Kunstkollektiven, unabhängigen Kunsträumen und Initiativen der freien Szene engagiert, die sich Themen wie Partizipation und sozialer Gerechtigkeit widmen. Im ersten Teil sind die Künstlergruppen FERAL und SOMOSMEXAS zu einer Residenz im neurotitan eingeladen. Innerhalb von 4 Wochen wird über Diskussionen, Workshops, Projektbesuche ein Einblick in die freie Szene Berlins erarbeitet. Dabei teilen die eingeladenen Gastkünstler_innen auch ihre eigene Perspektive interaktiv mit der Öffentlichkeit. Somit wird der Ausstellungsraum öffentlich und lädt ein zu Partizipation und Interaktion – ein Format, dass neurotitan 2015 mit Berliner Künstler_innen im Rahmen von „Yes We're Open“ testete und nun um einen internationalen Kontext erweitert.
mehr Informationen auf www.nuestrobarrio.de
Aliento, (c) Jorge Rosano Gamboa
SOMOSMEXAS
Somosmexas, gegründet 2007, ist ein interdisziplinäres Kunstkollektiv. Die Basis ist ATEA, ein unabhängiger Kunstraum, in einer ehemaligen Fabrik in La Merced, Downtown Mexico City. ATEA entwickelt und hostet diverse Projekte, wie Kunstausstellungen, experimentelle Kunst- und Forschungsprojekte sowie Ko-Produktionen. Oft inspiriert durch die Nachbarschaft in dem historischen Arbeiter- und Handelsviertel. Der Impuls für Somosmexas Arbeit ist direkte Aktion. Kunst, Architektur, der öffentliche Raum, Kulturmanagement, Forschung und Dokumentation sind die Arbeitsschwerpunkte des Kollektivs. 2013 wurde Somosmexas zur Teilnahme an der 5. Bi - City Biennale Urbanismus und Architektur in Shenzhen, China eingeladen. Hier stellten sie Space Border / Time -Border, eine kritische Arbeit über die städtischen Grenzen in Mexiko-Stadt vor. Das Kollektiv gibt Workshops und Vorträge an verschiedenen Universitäten und Institutionen innerhalb und außerhalb Mèxicos. Somosmexas ist eine offene Struktur, die neue Dialoge zwischen Kunst, Architektur und Territorium fördert und produziert.
Dolmen II, (c) Christian Castañeda
FERAL
ist ein Kollektiv und Kunstraum für künstlerische Produktion, Zusammenarbeit und Ausstellung in Mexico City. Das Kollektiv hat vor kurzem aufgrund aktueller Stadtentwicklungsprozesse seine Räumlichekiten verloren. Schwerpunkt der Grupppe ist Zeichnung. Das Medium inspiriert und generiert die Projekte der Gruppe, wobei die Grenzen und Möglichkeiten von Zeichnung getestet und über vorgefundene Definitionen von Kunst hinaus erweitert werden. FERAL stellt kollektiv fest, dass in Mexiko, wie in anderen Ländern auch, unabhängige Kunsträume wie ein Radar für die aufstrebende Kunstszene funktionieren und Künstler, Gesellschaft und die Kunstszene verknüpfen. Vor allem in Mexiko City sind unabhängige Kunsträume das Ergebnis einer Notwendigkeit, da es einen ständigen Mangel an Ausstellungsflächen, Galerien und Vernetzungsorten gibt. In der Konsequenz gibt es heute keine echte und starke Verbindung zwischen den Künstlern in Mexico City. Auch im Hinblick auf die eigene Verdrängung des Kollektivs aus dem Stadtzentrum von Mexico City und im Einklang mit dem Anspruch des Kollektivs adressiert FERAL in ihren Arbeiten Themen des eigenen Alltags; Gentrifizierung; die Schaffung von Projekten, die die Geographie in der wir leben beeinflussen; Vernetzung der Community; Aufbau von Netzwerken ausgehend von physischen (Kunst)Raum; die Reflexion darüber, wie komplex eine Stadt, wie der in der wir leben sein kann und in welchem Verhältnis sie zu ihren Bewohnern steht.
An dem Projekt "Nuestro Barrio" nehmen folgende FERAL Mitglieder teil:
CHRISTIAN CASTAñEDA
Durch ihre Beschäftigung mit den Bereichen Magie, Okkultismus, Angst, Tod, Einsamkeit, Verlassenheit, Zerbrechlichkeit und alternativen Realitäten osziliert die Arbeit der Künstlerin an den Grenzen zu anderen und möglichen Welten. Dabei setzt sie das Medium Zeichnung als Instrument der Alchemie ein und fokussiert sich auf den Mythos, die Abstraktion und die heilige - symbolische Realität.
JORGE ROSANO GAMBOA
Seine Arbeit dreht sich um Themen wie Tod , Erinnerung , Identität und ihre symbolische Bedeutung.
Seine künstlerische Produktion stützt sich vor allem auf Zeichnung und Fotografie.
JOSÉ ROBERTO FLORES GARCÍA
Er ist ein Künstler und Illustrator, der in Mexiko-Stadt lebt und arbeitet, mit einer Leidenschaft für das Zeichnen, die Ästhetik der Groteske , Trash Pop-Kultur , Garage-Rock , B -Filme, Vinyl Album-Cover und chilaquiles .
(c) Roberto Flores
MARIANA MAGDALENO
Die Entdeckung der Identität , die Fähigkeit der Kreation aus der Fantasie heraus, Magie, die Spiritualität hinter der Natur, der Symbolismus von Tieren und ihrer Mimesis mit den Menschen , sowie die Suche nach der Hybridisierung von Gut und Böse sind wiederkehrende Themen in der Arbeit Magdalenos.
Das Kurator*Innen Team
JESÚS LÓPEZ
Während seines Aufenthalts in Chicago 2010, engagierte sich Jesús López mit einer Gruppe von Aktivisten in kollaborativen Nachbarschaftsprojekten und kam so erstmals mit der freien Kunstszene in Kontakt. Zurück in Mexiko-Stadt, gründete er gemeinsam mit 5 weiteren Architekten das Kollektiv Somosmexas (2010) sowie ATEA (2011) - eine interdisziplinäre und kooperative Plattform und Kunstraum für Experiment und künstlerische Produktion.
Seit 2011 arbeitet Jeús als Architekt und beschäftigt sich mit der Entwicklung von städtischen Recycling-Projekten , mit kollektivem Wohn-Bau und der Gestaltung des öffentlichen Raums. Seine handwerkliche Arbeit konzentriert sich auf das Design und die Konstruktion von Fahrrädern, während seine künstlerische Praxis Interventionen im öffentlichen Raum und Strategien zu nachhaltiger Mobilität integriert.
ANNIKA HIRSEKORN
ist freie Mitarbeiterin im Haus Schwarzenberg / Galerie neurotitan und entwickelt, kuratiert und produziert Ausstellungen und internationale Kunstprojekte. Neben ihrem Engagement in der freien Kunstszene Berlins, der sie sich seit mehr als 10 Jahren verbunden fühlt und die sie als Kollektivmitglied verschiedener Gruppen aktiv begleitet, interessiert sie sich für die künstlerische Auseinandersetzung mit Erinnerungspolitiken und politischen Denkmälern im öffentlichen Raum.
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